Schweizerische Vereinigung für Wiederkäuergesundheit
Association Suisse pour la Santé des Ruminants

vorherige Seite

In dem eingesetzten Triticale-Schrot konnte bereits mit blossem Auge ein hochgradiger Befall mit Mutterkorn (Abbildung 3) festgestellt werden. Abbildung 4 zeigt ein Beispiel einer befallenen Getreideähre. Die Vieh- und Mineralsalzgaben entsprechen nicht dem Bedarf. Zusätzlich ist das Kraftfutter (Triticale) nicht mineralisiert.

Abbildung 3: Triticale-SchrotAbbildung 4: mit Mutterkorn befallenen Getreideähre

Weitere Untersuchungen

Mykotoxinnachweis
Vom Triticale-Schrot und von der Maissilage wurden möglichst repräsentative Proben zur mykotoxikologischen Untersuchung entnommen und umgehend versandt. Die Maissilage wurde im Interlabor Belp AG, Belp, CH auf 12 Mykotoxine untersucht.

Tabelle 2: Mykotoxingehalte in der Maissilage
Mykotoxin Gehalt (mg/kg) Rind, empfohlene Höchstwerte
(mg/kg) (ALP, 2007)
Deoxynivalenol (DON) 1,38 2–5
Zearalenon (ZON) 0,03 0,51–52
Fumonisin B1 0,11 2–5
Nivalenol 0,05 13

Kein Nachweis von: 15-Acetyldeoxynivalenol, 3-Acetyldeoxynivalenol, Aflatoxin B1, Fumonisin B2, Fusarenon X, HAT-2 Toxin und Ochratoxin A, T-2 Toxin.

Die Gehalte der Ergot-Alkaloide wurden am Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, Detmold, D mittels HPLC-Fluoreszenzdetektion bestimmt. Der Gewichtsanteil an Mutterkorn in der eingesandten Charge des Triticale-Schrots betrug ca. 0,7%. Dieser Wert wird aus dem Gesamtalkaloidgehalt und dem durchschnittlichen Alkaloidgehalt im Mutterkorn rechnerisch ermittelt. Es konnten sechs verschiedene Alkaloide nachgewiesen werden.

Tabelle 3: Gehalte von Ergot-Alkaloiden
und der Gesamtalkaloidgehalt im Triticale-Schrot
Ergot-Alkaloid Gehalt (μg/kg)
Ergometrin/ Ergometrinin 449 ± 22
Ergotamin/ Ergotaminin 2’369 ± 80
Ergocornin/ Ergocorninin 4’035 ± 79
Ergocryptin/ Ergocryptinin 2’071 ± 38
Ergocristin/ Ergocristinin 1’500 ± 47
Ergosin/ Ergosinin 3’817 ± 65
Gesamtalkaloid-Gehalt1 14’263 ± 25
   1Richtwert < 3’000 μg/kg.  

 

  • Was ist Ihre Diagnose?
  • Welche Massnahmen müssen durchgeführt werden?

nächste Seite

Autoren:
Ein Fall des Rindergesundheitsdienstes
Markus Rösch, Ursula Peintner, Dirk Strabel, Thomas Kaufmann